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Schneeräumung von PV-Anlagen im Winter: Lohnt sich der Aufwand?

Writer: SonnenstromSonnenstrom

Wenn die Wintermonate hereinbrechen, stehen Besitzer von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) oft vor der Frage, ob das Entfernen von Schnee von ihren Modulen wirklich notwendig ist. In diesem Beitrag betrachten wir kritisch, ob der Aufwand und die damit verbundenen Risiken der Schneeräumung in Regionen wie Tirol tatsächlich einen signifikanten Mehrwert bringen.



Risiken und Realitäten der Schneeräumung

Die Schneeräumung von PV-Anlagen ist nicht ohne Risiken. Neben der physischen Gefahr, die mit dem Betreten eines möglicherweise rutschigen Daches einhergeht, besteht auch das Risiko, die empfindlichen Solarmodule zu beschädigen. Hinzu kommt, dass der tatsächliche Energieverlust durch Schneebedeckung oft weniger dramatisch ist, als man annehmen könnte, besonders wenn man die reduzierte Sonneneinstrahlung im Winter berücksichtigt.


Finanzielle Betrachtung

Nehmen wir das Beispiel einer 5 kWp PV-Anlage: Durch Schneeräumung könnten theoretisch etwa 210,6 kWh zusätzlicher Strom im Winter produziert werden. Dies entspricht bei einem Strompreis von 32 Cent pro kWh einem Mehrwert von etwa 67,39 € pro Winter. Obwohl dies zunächst nach einer ansehnlichen Summe klingt, muss man die Kosten und den Aufwand für die regelmäßige Schneeräumung dagegensetzen. Ist es den zeitlichen und physischen Aufwand wert, für diesen Betrag das Risiko einzugehen?


Batteriespeicher: Eine Alternative zur Schneeräumung?

Ein Batteriespeicher kann helfen, den Eigenverbrauch der PV-Anlage zu optimieren, indem er den tagsüber erzeugten Strom speichert. Dies könnte eine sicherere und bequemere Lösung darstellen, um den Ertrag Ihrer Anlage im Winter zu maximieren, ohne die Risiken und Mühen der Schneeräumung auf sich nehmen zu müssen.


Grenzen des Batteriespeichers

Allerdings muss beachtet werden, dass Batteriespeicher eine kostspielige Investition sind und ihre Effizienz von vielen Faktoren abhängt. Zudem können sie nicht den gesamten Energieverlust ausgleichen, der durch längere Perioden mit geringer Sonneneinstrahlung im Winter entsteht.


Alternative Installationen: Fassaden und Geländer

Eine innovative Lösung, um die Herausforderungen der Schneeräumung zu umgehen, könnte die teilweise Installation der PV-Module an der Fassade oder als Geländer sein. Diese alternative Platzierung bietet mehrere Vorteile:

  • Geringeres Schneeaufkommen: An vertikalen Flächen sammelt sich weniger Schnee an, wenn überhaupt, wodurch der Wartungsaufwand im Winter reduziert wird.

  • Optimierte Sonnenausbeute im Winter: Fassaden- und Geländermodule können in einigen Fällen sogar von der niedrigeren Wintersonne profitieren, was den Energieertrag in den Wintermonaten verbessern kann.

  • Ästhetik und Funktionalität: Solche Installationen können ästhetisch ansprechend sein und bieten zusätzliche funktionale Vorteile, wie z.B. verbesserten Sichtschutz oder zusätzliche Isolierung.

Überlegungen zur Fassaden- und Geländerinstallation

Es ist wichtig zu beachten, dass solche Installationen eine sorgfältige Planung erfordern. Nicht alle Gebäudefassaden sind für die Installation von PV-Modulen geeignet, und es müssen verschiedene Aspekte wie Sonnenausrichtung, Schattenwurf und architektonische Einschränkungen berücksichtigt werden.


Mit einer Süd-Ausrichtung können die Module effektiv das niedrigere Sonnenlicht im Winter einfangen, was zu einer verbesserten Leistung führen kann.


Schlussfolgerung

Die Entscheidung, ob die Schneeräumung von einer PV-Anlage durchgeführt werden sollte, hängt letztendlich von mehreren Faktoren ab: den spezifischen Wetterbedingungen, der Zugänglichkeit der Anlage und Ihrer persönlichen Risikobereitschaft. Es ist wichtig, sowohl die potenziellen Vorteile als auch die Risiken sorgfältig abzuwägen. In manchen Fällen könnte es sinnvoller sein, in effiziente Speicherlösungen zu investieren oder einfach die Natur ihren Lauf lassen, anstatt sich den Gefahren und Mühen der Schneeräumung auszusetzen.

 
 
 

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